Im Hinblick auf Herausforderungen des Wirtschaftsstandortes Hagen erklärte Rehbein, es gebe seiner Meinung nach „kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem“. Daher wolle er sich im Falle eines positiven Wahlausgangs auf Dinge konzentrieren, „die machbar sind“: Unternehmen durch kompetente Ansprechpartner Unterstützung aus einer Hand anbieten, Verwaltungsprozesse digitalisieren. „Die Wirtschaftsförderung“, so Rehbein, „muss ein Sparringspartner der Wirtschaft sein.“ Sie müsse strukturelle Probleme des Wirtschaftsstandortes Hagen angehen.
Beispiel Gewerbeflächen: „Die Stadt muss in Vorleistung treten und Interessenten fertig entwickelte Flächen anbieten“, erklärte Rehbein. Auch die Erstellung eines neuen Verkehrskonzeptes zur Entlastung der Innenstadt sei notwendig.
„Unsere Betriebe brauchen eine gute Infrastruktur, sonst haben wir Probleme, Fachkräfte nach Hagen zu holen“, betonte Özgür Gökce. Zustimmung von Dennis Rehbein: „Wir können es uns einfach nicht leisten, junge Leute für den Standort zu verlieren.“
Besonderes Interesse zeigte Rehbein an dem Thema, die Beschäftigungsrate von Frauen zu steigern. Er erkundigte sich nach Ansatzpunkten für eine Verbesserung. „Vor allem brauchen wir ausreichend bezahlbare Kindergartenplätze“, so Özgür Gökce. „Das aktuelle Steuersystem beinhaltet außerdem insbesondere bei Alleinverdienern und Teilzeitbeschäftigten eine zu hohe Abgabenlast. Mehr Netto vom Brutto würde Anreize schaffen.“
Natürlich konnte das Treffen nicht enden ohne einen Hinweis des Verbandsgeschäftsführers auf den Gewerbesteuerhebesatz in Hagen – einen der höchsten in Nordrhein-Westfalen. „Über das Thema denke ich auch immer wieder nach“, gab Dennis Rehbein zu. „Wenn wir da Spielräume sehen, werden wir auf jeden Fall etwas ändern.“ Allerdings müsse der städtische Haushalt letztlich auch „stimmen“.
Unter dem Strich waren sich die Gesprächspartner einig, dass für den Standort Hagen das Gleiche gilt wie für Deutschland als Ganzes. Dennis Rehbein brachte es auf den Punkt: „Wir müssen endlich eine wirtschaftliche Aufbruchstimmung erzeugen.“