Im Interview erklärt Dr. Reinke, dass der „Faktor Mensch“ längst ein strategisches Thema für den Mittelstand geworden sei. Er sagt: „Wir planen unsere Stellenbesetzungen heute drei bis fünf Jahre im Voraus.“ Die Walzwerke Einsal seien eine regelrechte „Integrationsfabrik“. Man habe gute Erfahrungen mit unterschiedlichen Kulturen gemacht, so Dr. Reinke.
Der Geschäftsführer hat einen klaren Blick auf die Bewerbersituation: „Junge Menschen kommen immer später auf den Arbeitsmarkt, häufig erst nach einem Bachelor-Studium. Die meisten Menschen arbeiten heute keine 50 Jahre mehr“, so Dr. Reinke. „Allerdings glaube ich, bei jungen Leuten zunehmend Zweifel zu spüren: Was kann ich mit meinem theoretischen Wissen von der Uni später überhaupt anfangen?“ Er stelle gerne Studienabbrecher ein, sagt Dr. Reinke. Darüber hinaus heiße das Erfolgsrezept: Ausbilden, ausbilden, ausbilden!
Dr. Reinkes Botschaft an die Bildungspolitik ist klar: „Der Leistungsgedanke muss wieder etwas zählen. Die Gesellschaft muss es auch aushalten, dass nicht jeder einen Abschluss bekommt, egal was er geleistet hat. Warum sind wir nicht ehrlich mit den jungen Leuten?“ Ein guter Mensch könne man auch ohne Studienabschluss sein. Bei den Walzwerken Einsal bekomme jeder, der wolle, seine Chance.
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