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Hagen und EN-Kreis: Im Austausch über die Standorte

Der Märkische Arbeitsgeberband hat mit dem Oberbürgermeister der Stadt Hagen, Erik O. Schulz, sowie mit den Wirtschaftsförderern Hagens und des Ennepe-Ruhr-Kreises, Dr. Christopher Schmitt und Jürgen Köder, den wirtschaftspolitischen Austausch gesucht. Anlass war der diesjährige Beginn der zweiten „Halbzeit“ in der Legislaturperiode nach der Kommunalwahl 2020. Eingeladen war auch Hanno Kempermann. Der Geschäftsführer des Beratungsunternehmens IW Consult in Köln ist Experte für standortrelevante Indikatoren von Kommunen in ganz Deutschland. 

Gute Breitbandversorgung in Hagen

Diskutiert wurde unter anderem, dass Hagen aus wirtschaftspolitischer Sicht – bei allen Herausforderungen und vergleichsweise hohen Gewerbesteuerhebesätzen – auch positive Aspekte aufweist. Beispielsweise bietet die Stadt eine überdurchschnittlich leistungsfähige Breitbandinfrastruktur. Wie für alle anderen kreisfreien Städte in NRW gilt auch für diese Kommune, dass die Breitbandversorgung mit mindestens 200 Mbit/s deutlich über dem landesweiten Durchschnitt liegt. „Eine hochleistungsfähige Breitbandversorgung ist für Unternehmen häufig ein Schlüsselfaktor. In Zukunft wird die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen auch davon abhängen, ob sie digitale Technologien implementieren können“, so Hanno Kempermann. Auch bei der Breitbandversorgung für private Anwender präsentiert sich Hagen im NRW-Vergleich überdurchschnittlich.
 
Betrachtet man andere kreisfreie Städte, so werden in Hagen leicht überdurchschnittlich viele Ältere in das Arbeitsgeschehen eingebunden, wie Kempermann erläuterte. Auch die Entwicklung in den letzten Jahren übertrifft hier die des allgemeinen landesweiten Durchschnitts.

Ennepe-Ruhr-Kreis sehr innovationsfreudig

Beleuchtet wurde im Gespräch auch der Ennepe-Ruhr-Kreis unter zahlreichen Gesichtspunkten. Ein Beispiel: „Innovationen werden immer bedeutsamer für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. In diesem Zusammenhang ist unter anderem die vorhandene regionale Innovationskultur wichtig“, skizzierte Hanno Kempermann. Ein relevanter Indikator zur Abbildung seien hier die Patentanmeldungen bezogen auf die ansässigen Betriebe. Dieser Wert sei in den Gemeinden des Ennepe-Ruhr-Kreises zumeist eher hoch.

"Gegenseitiges Verständnis ist wichtig"

Genauso wie die Gäste zeigte sich auch Özgür Gökce, Geschäftsführer des MAV, zufrieden mit dem Austausch. „In der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Lokalpolitik und Wirtschaftsförderung ist gegenseitiges Verständnis wichtig.“ Dieses Verständnis habe die Diskussion auf jeden Fall gefördert. „Die Wirtschaft hat Einblicke in die Herausforderungen und Rahmenbedingungen der Politik bekommen, und wir konnten Schlaglichter auf einige wirtschaftsrelevante Aspekte des Standortes werfen“, so Gökce. „Wir stehen für einen kontinuierlichen, konstruktiven Austausch mit der Kommunalpolitik auch in Zukunft gerne zur Verfügung.“ 
 

v. l.: Jürgen Köder, Dr. Christopher Schmitt, Özgür Gökce, Hanno Kempermann, Erik O. Schulz.