Fördermittel für den KI-Einsatz
Die Besucher hatten die Gelegenheit, Digitalisierungs- und KI-Technologien zu testen und sich auszutauschen. Sie lernten das neue Zukunftszentrum KI NRW, den Transferverbund Südwestfalen sowie das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards kennen und erhielten einen Überblick über Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten.
Özgür Gökce, Geschäftsführer des MAV, sagte eingangs: „Wir freuen uns, wenn wir heute die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung ein Stück weit ausloten können. Unser Ziel ist, dass Sie mit handfesten Informationen und neuen Anregungen nach Hause gehen.“
Was ist Künstliche Intelligenz??
Prof. Dr. Thomas Ludwig von der Universität Siegen definierte anschließend, wann man überhaupt von Künstlicher Intelligenz spricht: wenn Zusammenhänge aus Einzelfällen abgeleitet und dadurch neue Regeln entwickelt werden. Computersysteme sind insofern dann „lernfähig“. Zurzeit seien typische Einsatzfelder für Künstliche Intelligenz die automatische Qualitätssicherung, die Optimierung der Produktionssteuerung und die Lageroptimierung, aber auch die Vorhersage der Absatzentwicklung. Ludwig appellierte an die anwesenden Firmenvertreter, den Zeitpunkt nicht zu verpassen, ab dem die Technologie den Markt und den Wettbewerb unwiderruflich bestimmen werde. Wer sich mit dem Thema alsbald befassen wolle, müsse möglichst schnell beginnen, Daten zu sammeln. Sie sind so etwas wie der Treibstoff für Künstliche Intelligenz.
Risse + Wilke möchte Bedarfe vorhersagen
Die Referenten aus den Unternehmen gaben anschließend spannende Einblicke in den betrieblichen Alltag. Bei Risse + Wilke in Iserlohn setzt man sich mit Künstlicher Intelligenz in Produktionsplanung und Lagerhaltung, in der Instandhaltung sowie beim Schutz vor IT-Bedrohungen auseinander. Hilfreich wäre aber insbesondere auch eine KI-basierten Bedarfsvorhersage für die Abnehmer der eigenen Produkte – und eine darauf angepasste Fertigungssteuerung.
DURABLE nutzt Cobots
Frank Bublies, Leiter Produktion bei DURABLE Hunke & Jochheim, erläuterte den Einsatz kollaborativer Roboter am Unternehmensstandort Kamen. Die so genannten Cobots hätten einen großen Vorteil: Sie seien leicht, in der Regel einfach zu programmieren, ließen sich gut transportieren und könnten somit flexibel für verschiedene Aufgaben eingesetzt werden.
IBG lernt Roboter an
IBG Automation in Neuenrade entwickelt seit vier Jahrzehnten Roboter- und Automatisierungssysteme, insbesondere für den Mittelstand. Selim Gökbas, Leiter Forschung und Entwicklung bei IBG, erläuterte das „Anlernen“ eines Roboters, um von diesem einen Beutel öffnen und dem Inhalt eine Probe entnehmen zu lassen – die Anforderung im Anwendungsfall eines Kunden, der solche Proben aus gesundheitsschädlichem Material entnehmen lassen wollte.
Vetter Krantechnik setzt auf Virtual Reality
Vetter Krantechnik aus Haiger schließlich setzt Virtuelle Realität dazu ein, die Wartung seiner Kräne zu simulieren und Kompetenzen rund um die anspruchsvollen Anlagen an die eigenen Mitarbeitenden zu vermitteln. Erste Schritte mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz unternimmt man ebenfalls.