In beiden Unternehmen seien Mitarbeiterorientierung und Familienfreundlichkeit schon seit Jahren ein Thema, betonte Laudator und Jury-Mitglied Dr. Andreas Weber, Leiter Öffentlichkeitsarbeit & Bildung beim MAV, bei der Zertifikatsübergabe im Freilichtmuseum Hagen. Mit dem Zertifikat, das mit einer akribischen Vorbereitung und Bewertung verbunden ist, sei man diese Aufgabe noch einmal strategischer angegangen. Sowohl bei Waelzholz als auch bei Prinz gibt es ein ganzes Bündel von Angeboten, mit denen auf die individuelle Situation der Mitarbeitenden flexibel eingegangen werden kann.
Sie reichen an den Waelzholz-Standorten von flexiblen Arbeitszeiten über Arbeitszeitkonten, Zwei- und Drei-Schichtbetriebe, Teilzeitmodelle und Arbeitszeitverkürzungen in akuten Situationen bis hin zur juristischen Unterstützung bei Eintritt eines Pflegefalls. Alle Maßnahmen werden mit dem Betriebsrat abgestimmt, so wie das auch bei der Firma Prinz Verbindungselemente der Fall ist. In dem Plettenberger Familienunternehmen ist es möglich, bei Bedarf Schichten zu tauschen oder den Beginn der Schicht flexibel abzusprechen. Wenn die Familiensituation es erfordert, werden ausschließlich Nachtschicht-Arbeit oder eine Stundenreduzierung ermöglicht. Unter Corona-Bedingungen wurde besonders Rücksicht auf die Mitarbeitenden mit Betreuungsbedarf genommen. Und auch eine Schwangerschaft ist kein Karrierehindernis: Gerade aktuell wird eine junge Mutter auf dem Weg zur Führungskraft unterstützt und gefördert.
„Man merkt, dass man als Mensch geschätzt wird“, hat Weber bei Prinz gehört und nicht nur dort gespürt, dass das Bemühen um Familienfreundlichkeit sich positiv auf das Betriebsklima auswirkt. Das Engagement zahlt sich aber auch darüber hinaus aus.
„Familienfreundlichkeit ist eins der wichtigsten Marketinginstrumente für die Unternehmen“, unterstrich MAV-Geschäftsführer Özgür Gökce zu Beginn der Zertifikatsverleihung. Thomas Höll, Personalleiter bei Waelzholz, bestätigte dies: „Groß sein allein reicht nicht, um attraktiv zu sein. Es wird auch immer schwieriger, gute Fachkräfte zu finden.“ Das Zertifikat kann da als echter Pluspunkt im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verbucht werden.
Profitieren können die ausgezeichneten Unternehmen außerdem von dem Netzwerk, das sich gebildet hat. In den vergangenen acht Jahren wurden insgesamt 64 Unternehmen zertifiziert. „Wir ‚klauen‘ gute Ideen und lassen uns Ideen klauen“, brachte Thomas Höll es auf den Punkt: „Warum Gutes für sich behalten?“
Neu ins Netzwerk gekommen sind neben Waelzholz und Prinz in diesem Jahr die Unternehmen Ideenpool und Online Experience aus Hagen sowie die Stadt Menden. Dass Familienfreundlichkeit und Industrieproduktion sich nicht ausschließen, zeigen die MAV-Mitglieder unter den acht rezertifizierten Unternehmen: DURABLE Hunke & Jochheim (Iserlohn), Gloria Haus- und Gartengeräte (Witten) und Wilhelm Alte (Plettenberg).
Von den Erfahrungen der Zertifizierten können alle profitieren. Auf der Seite www.maerkische-impulse.de zeigen Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größe an konkreten Beispielen, wie moderne Führung und familienfreundliche Rahmenbedingungen aussehen können.
Unternehmen, die sich für das Prädikat 2022 interessieren, können sich wenden an: Michaela Kalemos, Tel. 02331-488 78 43, kalemos@agenturmark.de
