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Schichtarbeit attraktiver machen

Mitarbeiter an das eigene Unternehmen zu binden, bleibt weiterhin wichtig. Schichtarbeit attraktiver zu machen, bietet hier eine Möglichkeit. Daher stellte Arbeitszeitexperte Veit Hartmann vom ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. in Düsseldorf in Zusammenarbeit mit den Verbandsingenieuren des MAV entsprechende Möglichkeiten vor. Sein erster Tipp als spürbarer Beitrag zur Verbesserung aus Sicht der Arbeitnehmer: „Machen Sie die unbeliebteste Schicht kürzer“.

Stellschrauben sind grundsätzlich die Dauer, die Lage und die Verteilung der Schichten. Hartmann erläuterte beispielsweise, wie man mit einem Flexplan in der Sommerzeit allen Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, im Umfeld der Sommerferien frei zu nehmen. Eine „Gangschaltung“, so die umgangssprachliche Bezeichnung eines anderen Modells, erlaubt es, bei Bedarf die Kapazität hoch- oder runterzufahren. Vorteil hierbei: Der grundsätzliche Schichtplan, den die Mitarbeiter kennen, wird nicht verändert. Hartmann stellte außerdem Schichtpläne mit Teilzeitkräften und Möglichkeiten der Nachtschichtreduktion vor. 

Eine Arbeit mit Reserveschichten kann dem Unternehmen Planungssicherheit geben, allerdings brauche es dann eine Einigung darüber, wann Zu- und Absagen für diese Schichten erfolgen müssen, so Hartmann. Der Experte erläuterte außerdem die Unterschiede von Schicht- und Personaleinsatzplanung und stellte unterstützende Tools vor. 

Hierbei wurde deutlich, dass ohne eine Auflistung der vorhandenen Fähigkeiten und Qualifikationen der Beschäftigten in sogenannten Qualifikationsmatrixen auch KI-gestützte Softwaretools schnell an ihre Grenzen kommen, um im Rahmen der Personaleinsatzplanung individualisierte Schichtpläne zu erstellen. 

Veit Hartmann vom ifaa (l.) und Frank Schönenberg, Ingenieur beim MAV und Experte für Arbeitswirtschaft.